Ernährung von Kaninchen

Was fressen Kaninchen?

Heumahlzeit

Jedes (Zwerg-)Kaninchen hat seine eigenen kulinarischen Vorlieben und Abneigungen. Besondere Vorsicht sollte man bei der Ernährung von Kaninchenbabies und neu aufgenommenen Kaninchen walten lassen, da diese besonders empfindlich auf Veränderungen der Ernährung reagieren können. Auf diesen Aspekt wird unten gesondert eingegangen.

Das A&O der Kaninchen-Ernährung: Heu

Das Hauptnahrungsmittel, welches niemals weggelassen werden darf und die Basis der Ernährung jedes Kaninchens sein sollte: Heu. Das Heu erfüllt mehrere wichtige Zwecke: Es dient dem Zahnabrieb und verhindert auf diese Weise, dass dem Kaninchen die Zähne geschnitten werden müssen. Das Heu ist aufgrund seines hohen Faseranteils wichtig für die Verdauung der Kaninchen. Wählen Sie Heu, das im atmungsaktiven Karton verpackt ist (z. B. von Heuandi). Durch diese Art der Verpackung wird die Bildung von Schimmelsporen vermieden. Der Unterschied zum Heu aus dem Drogeriemarkt zeigt sich auch am Duft des Heus.

Siehe auch: Artikel über Bezug und Aufbewahrung des Heus und Artikel über die Heuraufe.

Petersilie - eine Leibspeise von Kaninchen

Jeden Tag frisches Gemüse, Kräuter und Obst – viel Vitamin C für die gesunde Ernährung

Kaninchen können Vitamin C nicht selbst herstellen und benötigen deshalb darüber hinaus immer genügend frisches Gemüse, Obst und Kräuter (siehe Liste unten und Liste geeigneter Kräuter). Alle Obst- und Gemüsesorten sollten vor dem Verfüttern gut gewaschen und abgetrocknet werden. Auf Nummer Sicher geht man, wenn man alles schält, was geschält werden kann. Bei allem, was nicht geschält werden kann, empfiehlt es sich die Bio-Variante zu wählen (wie etwa die Bio-Petersilie auf dem Bild).

Haselnusszweige

Äste zuschneiden
Äste und Zweige zuschneiden

Äste und Zweige

Um für einen optimalen Zahnabrieb zu sorgen und die Möbel vor den scharfen Zähnen der Kaninchen zu verschonen, sollte man den Kaninchen Äste und Zweige zum Knabbern anbieten. Besonders die Rinde schmeckt den Kaninchen gut. Sobald sie die Kaninchen die Rinde weggefressen haben, wird der Rest gern liegen gelassen. Bereits zugeschnittenes Knabberholz kann man z. B. bei Heuandi oder bei eBay kaufen. Auf der obigen Abbildung sind Haselnusszweige zu sehen. Diese sollten nur gut getrocknet gereicht werden. Auch Zeige vom Apfelbaum werden von Kaninchen sehr gern gefressen und sind gut verträglich.

Zwergkaninchen frisst Karotte

Besonders gern mögen Kaninchen folgende Nahrungsmittel:

  • Karotten (immer waschen und abtrocknen, am besten schälen)
  • Tomaten (nicht zu viel, da Tomaten Durchfall verursachen können)
  • Gurken (ebenfalls nicht zu viel)
  • Salat (gut waschen, sehr dosiert verfüttern, da Gefahr von Darmkoliken)
  • Bananen (nicht zu oft und keine zu großen Mengen). Kaninchen würden am liebsten die Schale der Banane mitessen. Dies sollten Sie jedoch vermeiden.
  • Kohlrabi (die Blätter scheinen besonders gut zu schmecken)
  • Petersilie, Basilikum und Dill (wenn man nicht aufpasst, ist ein Töpfchen im Nu weggefressen)
  • Äpfel (gut waschen, am besten schälen; keine Kerne verfüttern)
  • frischer und getrockneter Löwenzahn
  • Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Sonnenblumenkerne und Haferflocken (nicht zu viel und nicht zu oft, damit das Kaninchen nicht übergewichtig wird)
  • Brot (Hiervon wird für die Ernährung von Kaninchen häufig abgeraten. Verfüttern Sie Brot aufgrund der vielfältigen Bestandteile, von welchen sich viele nicht optimal für die Ernährung von Kaninchen eignen, möglichst selten und in Maßen, egal wie gern es die Kaninchen mögen.)
  • Leckerlis auf Basis von Heu (nicht geeignet für die Ernährung von Kaninchen sind Süßigkeiten oder Leckerlis mit tierischen oder synthetischen Inhaltsstoffen)
Zwergkaninchen
Den Kaninchen nicht zu häufig Körner geben!
Bei allen Obst- und Gemüsesorten ist auf absolute Frische zu achten. Kaninchen bekommen sehr schnell Durchfall, der im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Für diesen Notfall sollten Sie sich Durchfall-Tropfen bereithalten, auf welche unter “Must-Have Nr. 6” eingegangen wird.
Löwenzahnmahlzeit
Alle Obst- und Gemüsesorten bzw. Pflanzen immer gut waschen, (falls möglich) schälen und abtrocknen, bevor Sie sie den Kaninchen geben! Stets auf absolute Frische achten!

 

Kontrollierte Ernährung: Nicht alles, was Kaninchen fressen, ist auch gesund für sie

Es sei angemerkt, dass Kaninchen auch viele Dinge mögen, die nicht für sie geeignet sind. Ein Einkaufskorb mit frischen Brötchen? Ein offener Küchenschrank mit Süßigkeiten? Schneller als Sie schauen können, haben die kleinen Räuber Ihre Einkäufe vernascht. Kaninchen lieben Süßigkeiten. Trotzdem sollten sie keinesfalls Schokolade, Weingummi etc. zum Fressen bekommen. Wenn Sie Ihre Kaninchen dabei erwischen, dass sie Süßigkeiten aus dem offenen Küchenschrank stibitzt haben, sollten Sie sie ihnen sofort wieder wegnehmen. Zucker, synthetische Produkte und grundsätzlich alle nicht-vegane Produkte eignen sich nicht für die Ernährung von Kaninchen.

Kaninchen in der Salzbrezel-Tüte
Zwergkaninchen in der Salzbrezel-Tüte. Greifen Sie immer sofort ein, wenn die Kaninchen den Vorratsschrank plündern!

Die Ernährung von Kaninchenbabys

Wenn Sie ein Kaninchenbaby bei sich aufnehmen, sollten Sie unbedingt wissen, was es bisher zu Fressen bekommen hat. Soll die Ernährung umgestellt werden, so muss das so langsam wie möglich geschehen, um das empfindliche Verdauungssystem nicht zu überfordern. Das wichtigste Nahrungsmittel ist auch bei Kaninchenbabys das Heu (siehe auch >>Infos zum Umgang mit Kaninchenbabies).

Zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Zusammenstellung eines ausgewogenen Kaninchen-Speiseplans empfiehlt sich bewusstes Füttern, bei welchem im Idealfall die Wirkungen der einzelnen Heilpflanzen ausgenutzt werden (siehe Buch von Petra Pawletko: “Heilpflanzen für Tiere: Phytotherapie für Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen”).

 

Lesen Sie zum Thema Kaninchenernährung unbedingt auch diesen Artikel: Heu – Wildkaninchen als Krankheitsüberträger

Bild “Äste und Zweige zuschneiden”: Alis Photo – bigstockphoto.com